
Ostseeküste Mecklenburg Vorpommern
20 Jahre – Jubiläumsgala auf Schlossgut Gross Schwansee
Am 14. Oktober war Party-Time!! Bei herrlichem Herbstwetter flanierten viele Gäste aus Politik, Medien, Zeitzeugen, Honoratioren aus der Region sowie Stammgäste und Wegbegleiter über den roten Teppich ins schmucke Herrenhaus. Das exzellente Gala-Diner im Festsaal wurde begleitet von emotional-feierlichen Ansprachen und interessanten Details vom Zeitzeugen und heutigen Bürgermeister Dietrich Neick. Im Anschluss ein sensationelles Feuerwerk mit Lasershow, lässig arrangiert zu guter Musik, was auch die Dorfbewohner anlockte und begeisterte.
Am Ende wird alles gut, und manchmal braucht es Menschen mit einer klaren Vorstellung und einem langem Durchhaltewillen. Silvius Dornier war so ein Mann, der vor langer Zeit in den 90ern seine Familie mit einer fixen Idee überraschte – wie man bei uns zuhause gesagt hätte. Bereits im Besitz der landwirtschaftlichen Güter Brook und Christinenfeld setzte er an zum Kauf von schlossgut gross schwansee. Er erkannte das Potenzial des klassizistischen Gutshauses aus dem 18. Jahrhundert, was bereits über zehn Jahre vor sich hingammelte sowie den Liebreiz der verwilderten Umgebung mit einem unverbauten Ostseestreifen.
Köpfe wurden geschüttelt, dringend abgeraten, die jungen Dorniers zogen nicht mit.„Ich mach das, egal, was Ihr Kinder wollt“, beendete Silvius Dornier die Diskussion und steckte fortan seine Energie in die Herkulesaufgabe einer riesigen mehrjährigen Sanierung. Chapeau! Vor kurzem mit 95 Jahren verstorben, hat er das runde Jubiläum seines Lebenswerks leider nicht mehr miterleben dürfen, aber dass sein Sohn David das Erbe 2020 angetreten hat, wird ihn mit Freude erfüllt haben.
Auch David Dornier entscheidet sich für den Alleingang. Die Geschwister winken ab und so kauft er ihre Anteile und führt seit dem 1. Januar 2020 das Lebenswerk des Vaters weiter. Für den Radiomann – er betreibt seit 25 Jahren erfolgreich u.a. den Sender STAR FM Berlin – Neuland, aber es lief gut an. Alles im grünen Bereich für den frischgebackenen Hotelier, doch der erste Nullpunkt, wie er es nennt, steht bereits im März 2020 auf der Matte: Die Pandemie und mit ihr ein Rattenschwanz an Unannehmlichkeiten.
Heute ist das meiste überstanden und das „Schlösschen” ist der Hoteldirektorin ans Herz gewachsen – zur Feier trug sie silberne Schwäne in Schmuckform. Die harten letzten Jahre haben das Team gefordert, aber auch gestählt: Den Chef, die Hoteldirektorin, das fröhliche und sehr zuvorkommende Team und last not least auch das Dorf.
Und was sagen die edlen Namensgeber des Hauses, die Schwäne dazu: sie schaukeln seit Jahrhunderten auf der nahen Ostsee und verfolgen das Geschehen – Zeugen von Glanz-, aber eben auch von etlichen Nullpunkten. Die beiden Weltkriege waren solche und auch die Zeit nach 1945 hatte es in sich. Anfang der 50er Jahre wird das Schloss zu einer Art Multi-Dorfgemeinschaftshaus mit Lebensmittel- und Getränkeladen, Gemeindebüro, Kreissparkasse sowie Tanz- und Feierlokal im Milchkeller umgemodelt.
Ende der 50er wieder ein Umbruch, erzählt Bürgermeister und Zeitzeuge Dietrich Neick, der von 1962 bis 1969 im stattlichen Gutshaus die Schulbank drückte. Die Metallstifte, die der Hausmeister auf dem Geländer anbringen ließ, sind heute noch da. Nix mehr mit Schwung in die Pause rutschen. Ziemliche Spaßbremse der Hausmeister, meinen die Schwäne.
1987 wird die Schule geschlossen und das weitläufige Guts-Ensemble modert einer ungewissen Zukunft entgegen. Morsche Türen fallen aus den Angeln und die Schwäne bestaunen den Schwamm im Mauerwerk. Höchste Eisenbahn, dass da was passiert. Der „Luftheini” Dornier gefiel ihnen auf Anhieb, kam genau zur rechten Zeit. Er sanierte und restaurierte das Gutshaus zu einem stilvollen Hotel um mit zehn individuell eingerichteten Zimmern und gab ihm einen neuen Glanz und Komfort, der auch die ursprünglichen Besitzer von Both vor Neid hätte erblassen lassen.
Einiges weicht, anderes bleibt. Aus dem Pferdestall wird die Brasserie mit einer Wellnessoase unter dem Dach. Schnell beliebt als Hochzeitshotel, platzt es bald aus allen Nähten und wird 2008 mit einem modernen Parkgebäude um weitere 53 stylische Zimmer und Suiten ergänzt. Im „Schlossrestaurant 1745” gibt es eine feine Küche mit mediterraner und regionaler Note. Ein weitläufiger Park mit Strandkörben und Naturschwimmbad, eine gediegene Lindenallee zur Ostsee mit der sanft-wilden Steilküste; ideal zum Runterkommen und Relaxen. Längst kein Geheimtipp mehr und dennoch nicht überlaufen. Mit Leihfahrrädern die Umgebung inspizieren oder einfach im Bademantel mal kurz auf einen Sprung in die Ostsee. Der Strand auf der „Schokoladenseite” der Lübecker Bucht ist Natur belassen und ja, es riecht herrlich nach Seetang, Jod und Meer. Das gefällt vielen Besuchern und auch ihren Vierbeinern, die auf Schlossgut Gross Schwansee ebenfalls herzlich willkommen sind. Am Abend noch auf einen Drink ins gemütliche Kamin-Zimmer und die Welt ist im Lot.
„In Schwansee lächelt die Seele”, bemerkte der Landrat von Nordwestmecklenburg, Tino Schomann in seiner knackig-kurzen Rede. Dem ist nichts hinzuzufügen und wir wünschen dem Schlossgut Gross Schwansee noch viele glanzvolle Jahre mit vielen netten Gästen! Mehr Infos unter: www.schwansee.de.
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