Letzte Beobachtung des Tiers im deutschen Wattenmeer am 23.9. auf Borkum. (Foto: www.schutzstation-wattenmeer.de
  1. Westküste

Große Nordseerunde

Walross zieht nordwärts

Das Walross, das Mitte Februar an der dänischen Westküste beobachtet wurde und im September verschiedene ostfriesische Inseln besuchte, ist offenbar wieder auf dem Weg nach Norden. Am 23. September war das Tier zuletzt auf Borkum im deutschen Wattenmeer gesichtet worden.

Danach zog es westwärts, wo es mehrere Wochen bis zum 2. November vom Hafen von Den Helder aus Streifzüge in das Wattenmeer unternahm. Da es im Hafen häufiger ein U-Boot der Marine zum Ausruhen nutzte, erschien es sogar wieder in deutschen Medienberichten. Am 14. November tauchte es dann vor Seahouses an der Küste von Northumberland im Nordosten Englands auf und scheint sich so wieder in Richtung Arktis zu bewegen.

Das junge Weibchen war bereits das zweite Walross, das in diesem Jahr mitteleuropäische Gewässer erkundete. Männchen „Wally“ wurde erstmals am 14. März im Südwesten Irlands beobachtet, um nach Stationen in Wales und Cornwall am 27. Mai sogar am französischen Festland bei Les Sables-d'Olonne und Anfang Juni vor Bilbao und Santander in Nordspanien zu erscheinen. Im späten Juli hielt es sich einige Tage auf den Scilly-Islands vor Cornwall auf und dann wieder im Süden Irlands. Mitte September soll es dann auf Island gesichtet worden sein.

Dass Walrosse heute vor allem in hocharktischen Gewässern leben, liegt wohl auch am Menschen. Bis in das achte Jahrhundert kamen die Tiere noch im Wattenmeer vor. Eine Population auf Island sollen die Wikinger ausgerottet haben. Auf den Shetlands erlosch der Bestand erst 1846, als dort das letzte Tier geschossen wurde.

Heute ist unsicher, wie sich die Walross-Bestände in der Arktis entwickeln. Der British Antarctic Survey und der WWF haben daher einProjektgestartet, in dem man auf hochauflösenden Satellitenbildern am Rechner zuhauseWalross-Ansammlungen identifizierenund melden kann.

VerschiedeneWalross-Beobachtungen aus dem Wattenmeersind auch im Strandfunde-InternetportalBeachExplorerzusammengetragen.

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