Den lateinischen Artnamen „albifrons“ hat die Zwergseeschwalbe von ihrer weißen Stirn.( Foto: Carmen Denfeld, Schutzstation Wattenmeer)
  1. Westküste

Größte deutsche Kolonie im Nationalpark Wattenmeer

Zwergseeschwalben brüten erfolgreich vor Hallig Hooge

Auf dem Japsand vor Hallig Hooge hört man schon von weitem ihre Rufe und über den Dünen sieht man die kleinen Vögel umherfliegen. Die seltenen Zwergseeschwalben haben die Sandinsel auch in diesem Sommer als Nistplatz gewählt, so viel wie nie zuvor.

„Wir konnten in diesem Jahr über 125 Brutpaare ermitteln“, freut sich FÖJlerin Natalie Koban, die mit dem Hooger Team der Schutzstation Wattenmeer regelmäßig für die Zählungen auf den Sand kommt. Fast ein Viertel des gesamtdeutschen Bestandes brütet in dieser größten deutschen Zwergseeschwalben-Kolonie.

Idealer Ort für die Seeschwalben

„Die Abgeschiedenheit vom Festland, aber auch von den Halligen machen den Japsand zu einem idealen Ort für die Seeschwalben“, berichtet Benjamin Gnep, der für die Schutzstation das Brutvogelmonitoring koordiniert. „Die Vögel konkurrieren mit den Badegästen um unsere Strände“, sagt Ornithologe Gnep. Außerdem seien die Küken am Festland häufig das Opfer von Raubsäugern oder die Gelege werden bei Schlechtwetter weggespült. Umso mehr freut er sich über den zahlreichen Nachwuchs in der Kolonie. „Deutlich über 100 Küken sind geschlüpft und werden von ihren Eltern mit kleinen Fischen und Krebsen gefüttert“, berichtet er und wünscht sich, dass die Sandinsel in diesem Jahr von einem Sommerhochwasser verschont bleibt.

Die Entwicklung des benachbarten Norderoogsandes zu einer Düneninsel lässt zumindest hoffen, dass der Japsand mit dem steigenden Meeresspiegel mitwächst und auch in naher Zukunft die Heimat der kleinsten Seeschwalbe der Welt bleiben wird.

Stichwort Zwergseeschwalbe (Sternula albifrons)

Mit 20 Zentimetern Länge ist die Zwergseeschwalbe etwas kleiner als ein Star. Sie ernährt sich von kleinen Fischen, Krebstieren und gelegentlich auch Insekten, die im Sturzflug erbeutet werden.

Das aus drei Eiern bestehende Gelege wird in einer einfachen Sandmulde angelegt. Nach drei Wochen Brut schlüpfen die Küken, die sofort umherlaufen. Nach nur drei weiteren Wochen sind die Jungen flugfähig und werden noch gefüttert, bis sie selbst fischen können.

Zwergseeschwalben brüteten einst außer an der Küste auch an Weser, Elbe und Rhein bis zum Bodensee. Heute gibt es nur noch rund 500 Paare im Wattenmeer.

www.schutzstation-wattenmeer.de

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