Die heutige „Gorch Fock“ (II) lief 1958 vom Stapel, ihre Vorgängerin (I), erbaut 1933, liegt im Hafen von Stralsund.
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Schiffsmeldungen | Tradition

Segelschulschiff „Gorch Fock“

Das Schulschiff der Deutschen Marine ist eine Legende unter Segeln.

Die Dreimastbark „Gorch Fock“ ist traditionell als Segelschulschiff der Marine im weltweiten Einsatz, nachdem sie vor 65 Jahren auf der Hamburger Werft Blohm & Voss gebaut wurde. Ihr Name erinnert an den Finkenwerder Schriftsteller Johann Wilhelm Kinau, der unter dem Namen Gorch Fock sein bekanntestes Buch „Seefahrt ist not“ schrieb. Seit der Indienststellung im Dezember 1958 wurden an Bord mehr als 15.000 Offiziers- und Unteroffiziersanwärter:innen ausgebildet. Die „Gorch Fock“ steuerte in dieser Zeit fast 500 Häfen in mehr als 60 Ländern auf allen Kontinenten an und legte dabei mehr als 750.000 Seemeilen zurück. Der Dreimaster ist fast 90 Meter lang und zwölf Meter breit. Der Großmast ist 46 Meter hoch. Die Bark hat 23 Segel mit etwas mehr als 2000 Quadratmetern Fläche.

2023 fand der 175. Ausbildungstörn statt, passend zum 175. Gründungsjahr der Deutschen Marine. Heute ist der Heimathafen Kiel. In diesem Frühjahr legt das Segelschulschiff zu einer neuen viermonatigen Reise ab, kommandiert von Kapitän zur See Andreas Graf von Kielmannsegg. Die Crew besteht aus deutschen und international beheimateten Kadetten und Kadettinen. Es geht um Kameradschaft an Bord, um gemeinsames Erleben und Lernen, wozu die Fahrt auf einem Segelschiff bestens geeignet ist. „Mit der Heimat im Herzen die Welt umfassen“, wird ihr Namensgeber, der Seefahrtsdichter Gorch Fock, zitiert, der 1916 in der Skagerrakschlacht fiel.

Zu ihrem 50. Geburtstag wurde das stolze Schiff im niedersächsischen Elsfleth grundrenoviert, was erhebliche Kosten verursachte. Zehn Jahre danach, zum 60. Geburtstag, schenkte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher dem Schiff ein Hamburg-Wappen, denn es ist das Patenschiff von Bürgerschaft und Senat.

An Bord segeln jeweils bis zu 200 junge Seeleute in der Marineausbildung. Anfang September 2008 kam es in einer Nacht zu einem tragischen Vorfall. Vor der ostfriesischen Küste fiel eine junge Kadettin über Bord und wurde elf Tage später tot geborgen. Ein Mordverdacht oder Mobbingvorwurf konnte bis heute nicht restlos geklärt werden. Zwei Jahre später fiel eine 25-Jährige aus 27 Metern Höhe aus der Takelage auf das Deck und starb später im Krankenhaus. 1998 und 2002 stürzte jeweils ein 19-Jähriger aus dem Großmast. Seit Indienststellung kam es zu sechs tödlichen Unglücken.

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